Corsaro Rosso – Geliebter Tänzer
Das Gedicht:
Corsaro Rosso
Geliebter Tänzer, die Tangos, die wir tanzten waren von einer Köstlichkeit, die ich kaum zu beschreiben vermag, bei denen ich deine Schritte fühlte, deinen Atem hörte, dich schmecken und fühlen konnte, gehalten wurde, mir Flügel wuchsen.
Tanze mit mir, geliebter Mann, mit Deinen Umarmungen, die so viele Wunden heilen können, die Träume wecken, Sehnsüchte schüren, mein Blut rauschen lassen.
Warum schweigst Du? Hast Du mir nichts zu sagen über all das, was zwischen uns wachsen könnte? Eben noch warst Du mir so nah und nun erkenne ich Dich kaum noch wieder.
Wie ein Unbekannter mit fremden Worten in einer mir unverständlichen Sprache, sagst Du mir es wäre ein Irrtum, die Geschichte zwischen Dir und mir.
Hör mir zu, vertrauter Fremder, ich glaube nicht an deine Irrtümer, will mich nicht irren lassen, bei dem, was ein Herz schon längst weiß. Tanze mit mir, bis Du die Musik fühlen kannst.
Empfinde meinen Gang, spüre meinen Atem, schmecke meine weichen Drehungen und genieße meine Umarmung.
Lausche auf mein Herz, das Deinen Irrtum nicht kennt und nach dem letzten Takt, wenn Du noch immer an einen Irrtum glaubst, schick mich fort.
Gedicht einer Stuttgarter Tanguera im Mai 2002