Gedichte
Gedichte von Walter –
Mein Gott, sagte neulich jemand zu mir, Du malst nicht nur, Du schreibst auch noch Gedichte, braucht man da nicht ganz viel Zeit dafür? NEIN sagte ich, die Gedichte fliegen mir zu, immer wenn ein Problem oder eine lustige Idee auftaucht oder mich etwas quält oder mich erfreut, dann fliegt mir ein Gedicht in sekundenschnelle zu und ich spreche das Gedicht auf mein „Iphone-Diktiergerät“ und fertig. Auch das Gedicht „Mein Freund der Tod“ ist schon so entstanden, ich war auf der Fahrt mit dem Omnibus von Poona nach Goa und oben in den Bergen, als es auf der rechten Seite ca. 400-500m steil bergab ging, ist mir aufgefallen, dass das Lenkrad des Buses total ausgeschlagen war und der Busfahrer das Lenkrad immer von links nach rechts bewegen musste, damit der Bus in der Spur blieb und geradeaus gefahren ist. Mir war irgendwie klar, dass wir mit diesem alten Bus nicht lebendig in Panjim/GOA ankommen werden. Ich habe mein Diktiergerät angemacht und in wenigen Sekunden das Gedicht draufgesprochen, dann war alles gut und ich bin eingeschlafen. Zu meiner Freude bin ich dann morgens um 6 Uhr wieder aufgewacht, als wir durch Panjim gefahrten sind. Das war für mich dann der Beweis, dass einem nichts passieren kann, selbst in einem eigentlich fahruntüchtigen Bus, solange man den Tod als Freund zur Seite hat.
„Imagine – Stell dir vor“
Das ist ein Gedicht aus dem Jahre 1999, das sagen will – es ist alles relativ auf dieser Erde. Was richtig ist, kann zugleich auch falsch sein und umgekehrt. Wenn wir jedes Ereignis oder besser noch, das ganze Leben als „Fortbildung“ betrachten, dann kann alles nur richtig sein, weil uns jede Entscheidung, jede Handlung, jeder Gedanke, jedes Wort schlussendlich weiter bringt.
Imagine – stell dir vor
Stell Dir vor, es ist weder richtig noch falsch, was Du jemals getan
Stell Dir vor, es ist weder richtig noch falsch, was Du gerade tust.
Stell Dir vor, es ist weder richtig noch falsch, was Du jemals tun wirst.
Stell Dir vor – Was ist dann??
Stell Dir vor, Du bringst hervor, was Du fühlst, denkst und sagst.
Stell Dir vor, Du führst das Leben , wie Du es wirklich magst.
Stell Dir vor, Du kannst alle Deine Visionen erfüllen, die Du schon lange hegst.
Stell Dir vor, alle, alle können Deine Liebe spüren, die Du in Dir trägst.
Stell Dir vor, der Mond ist rot, Du bist tot und hast nichts bewegt.
Stell Dir vor – Was ist dann??
Stell Dir vor, es ist weder richtig noch falsch, was Du heute weißt
Stell Dir vor – Was ist dann??
Das Leben leben 15.12.1999
Wollen wir selbst das Leben leben
und unserem Herzen geben
den Verstand als treuen Sklaven
oder darf uns das Leben leben und wir haben
unserem Verstand gegeben
unser Herz als Diener, einen braven?
Alle Lügen und Ängste dieser Welt,
ist das was Viele und Vieles zusammenhält.
Wenn Deiner Wahrheit Stunde kommt,
bist Du ganz allein auf Dich gestellt.
Plötzlich wird Dir klar, was und wie Dein Leben war.
Hast Du es gelebt, war’s wunderbar?
Oder wartetest Du immer auf den richtigen Augenblick?
Dann ist jetzt zu spät, denn jetzt gibt es kein zurück.
Be so kind drop your mind, that it can be the servant of your heart.
In Memoriam:Peter V.(+11.2016) Heinz B. aus Weilheim, (22.2.2021, , Rainer W (Kluf, +23.12.2023) Doris + Paul B. (Paule) Dettingen-Teck alle viel zu früh gestorben (+Doris 10.2.2024, Paule 27.8.2024)
Mein Freund der Tod 20.1.2000
Von dem Tag an dem ich geboren, seit ich am Leben, kommt er mir entgegen.
Zur gleichen Zeit, wie ich in das Leben eingetreten,
hat er sich aufgemacht, mir zu begegnen.
Es gab Zeiten in denen ich geglaubt, wenn ich ihn fürchte oder ihn verschweige
dann gibt es eine Möglichkeit, dass ich es vermeide
auf ihn zu treffen, ich hab versucht ihm auszuweichen.
Doch dabei ist die Gefahr viel größer, dass ich unabsichtlich auf ihn treffe
So dass er sogar überrascht, wenn ich unverhofft mit ihm zusammenstoße
Und er sagt, es hat zwar nicht gepasst, aber gut nehme ich Dich mit.
Heute weiß ich, mein Tod ist mein bester Freund
unsere Wege sind genau gleich lang
und wenn wir zusammentreffen sind wir vereint.
Er beschützt und behütet mich, weil ich ihn achte,
er sorgt dafür, dass ich ganz ruhig und sachte
meinen ganzen Lebensweg beschreiten kann.
Weil ich ihn kenne, hilft er mir schon mal aus der Klemme
Wenn ich etwas ungeschickt, oder leichtsinnig mit meinem Leben bin.
Das Dasein meines Freundes ‚Tod‘ hat nur einen Sinn,
mich zu begleiten bis zum Ende meines Weges.
Zur Belohnung darf er dann, wenn ich glücklich und zufrieden bin,
meinen Platz einnehmen und ich werde dann sein Begleiter.
So geht’s dann turnusmäßig
weiter und so weiter und so weiter.
Ich schaue in das Abendrot genieße die Morgensonne
Kenne meinen Freund den Tod, lebe mit einer Wonne.
Dieses einzigartig schöne Leben, weiß, dass jeder Tag mich reicher macht.
Mich meinem Ziel näherbringt und das wäre doch gelacht,
wenn uns das nicht gelingt, mir und meinem Freund dem Tod.
So muss ich nicht ständig an ihn denken, kann selbst mein Leben lenken.
Mit den Wolken gehen die Tage
Blauäugig wie in besten Tagen, scheint der Himmel zu mir nieder, so als wollte er mir sagen, es gibt nichts abzuwägen, kein für und kein wieder.
Nichts kann zu groß sein und nichts zu klein, nichts zu wenig wert, nichts zu teuer, nichts zu schnell, nichts zu langsam, nichts bleibt wie es war,nicht einmal die Wolken bleiben, bleiben wir auf dem Weg, der zusammenführt.
Wo ist der Weg – er ist unsichtbar, garniert mit Alleinsein, Traurigkeit und Leiden, das Blau des Tages weicht der immer länger werdenden Nacht, Dunkelheit macht sich breit ein Tag nach dem anderen zieht vorbei, die Hoffnung auf Änderung scheint meilenweit, entfernt wie vor vielen Tagen, immer wieder einen Anfang wagen, versuchen Wolken festzuhalten, damit es so ist, wie damals, herzergreifend, wunderbar.
Mit den Wolken verschwinden auch die schönsten Tage, unaufhaltsam, jedoch beständig geht das Leben weiter und irgendwann wird das Gedächtnis vergessen, was es einst bedrückt, im Gegenteil sogar, völlig verzückt, wird Neues aufgesaugt und integriert.
Was wir als Liebstes einst besessen, lässt uns übermorgen unberührt, auch der größte Schmerz wird ausradiert, Freude macht sich breit, ein Tag nach dem anderen zieht vorbei, die Hoffnung auf Änderung scheint erfüllt, ganz nah, wie einst vor vielen Tagen, will das Glück einen Anfang wagen, sofern es wahrhaftig „da sein“ darf, ansonsten, nimmt es wie die Wolken seinen Lauf
18.9. 2006
Vielleicht einmal
Was soll ich sagen?
Ich kann dein Vertrauen nicht herbeireden.
Missachte mich und erlebe dich
und wenn es sich vielleicht einmal ergibt
vergleiche die Erfahrung deiner selbst
mit der von jemand, der deine tiefste Wahrheit liebt.
Du kennst dich nicht und misstraust mir
wenn ich sage, dass ich dich sehe
dass ich spüre, wer du im Grunde bist.
Du hast Angst, meine Einsicht in dich
könnte dir ein Bild von dir vermitteln
das nicht der Wirklichkeit entspricht.
Meine Wahrnehmung könnte dich daran hindern,
deine Wahrheit zu entdecken.
(Verfasserin-eine Tangotänzerin)
Ich wollte, sie wäre so, wie ich sie gerne hätte..
Wenn Sie so wäre wie ich sie gerne hätte
immer liebenswert, schlank, die Augen blau
ich weiß genau, dann wäre sie die Nette
die Eine eben, die ich so gerne hätte
Auf schwäbisch heißt deshalb die perfekte Frau
ganz einfach und schlicht Annette. (a Nedde )
Meine Liebste heißt nun aber Claudia
das ist an sich ein wunderschöner Namen
doch dahinter verbergen sich auch kleine Dramen
denn Claudia wünscht sich einen Mann
der so sein soll, wie sie ihn gerne hätte
der genau so ist und genau das kann
was sie sich als Kind schon vorgestellt
einen Traumprinz hatte sie sich bestellt
Du wirst es vielleicht schon erahnen
unser beider Leben wäre in den rechten Bahnen
es ist ganz leicht und braucht wenig Mut
nur hier und da ein klein wenig anders sein
nicht so, wie ich’s wollte, das wäre gemein
wenn ich dann der bin, der den ersten Schritt stets tut
dann, ja dann wäre es wahrscheinlich gut
dann wäre ich wohl Traumprinz nur mit Hut
Da ich mich nun mal nicht verändern kann
weil ich so bin, mit allen Fehlern,
deshalb bin ich nicht der perfekte Mann
für Claudia zumindest nicht.
Der perfekte Partner ist wohl nicht drin.
Dabei ist es so einfach, aus meiner Sicht
wenn ich das tu, wie es Claudia gerne hätte
ja dann wäre ich wohl der Nette
Die Frage ist nur, wie lange geht das?
Oder was? Und macht so was Spaß?
WaDi Juni 2009
Der Graben zwischen uns
Voller Sehnsucht, dich zu spüren,
dich zu umarmen, dich zu verführen,
war ich angereist.
Zu später Stunde dich zu sehen, hat mich sehr entzückt,
Doch dann waren wir auf dem Sofa,
nicht zum Kuscheln wie üblich, in einem Bunde.
Nein, heute war es plötzlich ne andere Runde.
Du wolltest erzählen, wie es um dich steht,
wie es dir mit dieser Affäre geht – mit uns beiden.
Unglaublich toll war unsere körperliche Sehnsucht,
doch dann kam der Verstand ins Spiel, der auch was sucht.
Nach langem Suchen hat der Verstand etwas gefunden,
nämlich dass es schwierig ist, wenn jemand anders denkt.
Also nicht so, wie es jetzt klingt, gänzlich anders, das geht ja nicht, das passt mir nicht.
Damit das deutlich wird, sagte der Verstand, mache ich einen Graben.
Was wolltest du noch sagen?
Das ist doch egal, wer was wie denkt, da Gott doch alles lenkt.
Der Graben funktionierte wie ein dickes Tuch. Er deckte alle Gefühle ab.
Auch alle Knöpfe, die mal Lust gemacht waren so schnell weg, das hätte ich nie gedacht.
Okay dann war mir das klar.
Es war wunderbar, die kurze Zeit war schön, als es nur um Gefühle ging.
Jetzt kommt Dein Verstand dazu.
Und der sagt: Ihr beiden, mit euren Gefühlen,
lasst euch doch endlich total in Ruh‘
dann kann jeder denken, was er will.
Schade, unbewusst hattest Du doch ein anderes Ziel.
Du hörst es nicht
Was der Tag verschwiegen hat,
wird die Nacht mit ihrer Dunkelheit umhüllen
Nichts von dem was wichtig,
was uns auf den Lippen brennt,
wird ins Bewusstsein transformiert.
So endet jeder Tag, aufs Neue still belächelt
vom rosaroten Mond, der erhaben und selbstgefällig
allabendlich an derselben Stelle
über diesem Menschenschauspiel thront.
Stille ist es, was uns rettet, vermeintlich.
Oft geübt und oft gebraucht,
wegrennen und schweigen.
Wut und Ärger wird erschaffen,
die Klarheit verwischt sich täglich mehr.
Die Dunkelheit hilft dir, wenn dich der Tag verlassen.
Es kann nur von kurzer Dauer sein,
du spürst es am morgen ganz genau.
Du wachst auf mit Unmut,
die Zähne noch zusammengebissen
schälst du dich langsam aus dem Kissen.
Der Rücken schmerzt, deine Schulter fest
im Schraubstock der Gewohnheit drin.
Während du das Bett verlässt,
fragst du ein weiteres Mal nach dem Sinn.
Bevor du dich entschieden hast,
hat dich der Nebel der Gewohnheit schon erfasst.
Da ein Protest, eine leise Stimme
du hörst es, du weißt wer spricht.
die Intuition, dein Bauch.
Er tut es jeden Morgen, er tut es nur für dich
trotz deiner großen Sorgen, trotz allem Wissen wie es ist,
Du hörst es nicht.
30.07.2004